Der Herbst ist die Zeit der Farben, der warmen Töne. Verfall und letztes Aufbäumen. Vorbereitung auf eine Ruhezeit um voller Energie in neues Leben aufzubrechen. Letztes Grün unter verblühten Kelchen. Laub fällt, formt farbvolle Fayencen, Mosaiken, durch Bewegung verfremdet. Die Maispflanzen auf den Feldern färben sich recken sich noch nach oben, wilder Wein flammt in kräftigem Rot. Action Painting mit der Kamera durch rasche Bewegung während der Aufnahme, Nachbearbeitung im digitalen Fotolabor. Überlagerung des gleichen, gedrehten Bildes zur Verfremdung und Abstrahierung der eigentlichen Abbildung erzeugt weitere Dynamik und visuelle Fragen.

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

Herbst, Rainer Maria Rilke