Wenn das Wetter zum Skifahren nicht taugt, taugt es immer noch zum Fotografieren. Unten im Dorf schneit es und die Sicht ist, naja, eingeschränkt. Daher ziehe ich mich warm an, nehme die Wanderschuhe und schnalle mir den Fotorucksack um. Auf den Winterwanderwegen um Brigels führt mich der Pfad an diesem nebligen Februartag zunächst zum Sessellift. Von der Bergstation Crest Falla folge ich dem Wanderweg durch den Nebel. In den sonnigen Tagen zuvor hatte ich zahlreiche interessant aussehende Gebäude, Heustadel und Spycher aufgefallen. Nun, in der mystischen Nebelsuppe, erscheinen sie mir so, wie ich es mir vorher vorgestellt hatte. So beginne ich meine Serie, inspiriert durch die Serielle Fotografie von Bernd und Hilla Becher (den Gründern der Düsseldorfer Fotoschule), in die neblig-verschneite Winterlandschaft zu übertragen.

Die unglaubliche Dichte der Holzställe, Holzschuppen, Heustadel ist sehr ergiebig. Der Nebel trägt dazu bei, die Gebäude in der Landschaft zu isolieren. Ich geniesse die Ruhe und Einsamkeit in dieser verschneiten Nebellandschaft. Kein Mensch scheint unterwegs, im fallenden Schnee erstirbt jedes Geräusch.

Obwohl die einzelnen Gebäude zum Teil identisch scheinen, finden sich überall sonderbare Eigenheiten, Anbauten, Farben, Formen und Materialien. So offenbart jedes Gebäude eine eigene Identität, die gemeinsam den Charakter bilden, der die Landschaft auszeichnet, einmalig macht.

Wir haben uns diese anonyme Architektur richtig erarbeitet.
Objekt für Objekt,
bis wir begriffen haben,
welche unglaubliche Vielfalt in diesem Sujet steckt.

Hilla Becher