Die Farbverläufe und abstrakten Reflektionen auf der Wasseroberfläche erinnern an die Werke des Abstrakten Expressionismus, oder der New Yorker Schule aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dieser lose Künstlerkreis mit Leuten wie Clyfford Still, Mark Rothko , Lee Krasner, Willem de Kooning oder Jackson Pollock suchte nach neuen Ausdrucksformen ihrer inneren Verfassung. In meist sehr grossformatigen Werken versuchten diese Künstler auf der einen Seite die spontane Improvisation mit hochdynamischen energiegeladenen Gesten, wie auch einer kontemplativ ruhigen Fokussierung auf Farbflächen.
Interessanterweise sind Analogien insbesondere zur Farbfeldmalerei in den reflektierenden Oberflächen und unscharfen Abgrenzungen meiner «Grenzen» Serie ein weiteres Beispiel dafür, dass Kunst, so abstrakt sie auf den ersten Blick erscheinen mag, doch sehr oft eine Entsprechung in der Natur hat – und den Zustand der Natur reflektiert wie die Ausdrucksformen des Abstrakten den inneren Zustand der Künstler. Vielleicht befasse ich mich ja in einem der nächsten Posts mit der energetischen Form des Abstrakten Expressionismus und suche nach entsprechenden Formen in der Natur
Ich glaube nicht, dass es jemals darum ging, abstrakt oder gegenständlich zu sein. Es geht wirklich darum, diese Stille und Einsamkeit zu beenden, zu atmen und die Arme wieder zu strecken. Transzendentale Erfahrungen wurden möglich.
Mark Rothko in The Romantics were prompted, 1947/48