In meinem Juni blog habe ich an dieser Stelle einen Teil der Vorarbeiten für den diesjähringen FineArtPix Workshop präsentiert, an dem ich seit ein paar Jahren mit anderen Bildverrückten teilnehme und der immer im wunderschönen italiensich-sprachigen Kanton Tessin stattfindet. Der Fotografie-Teil des Workshops fand dieses Mal in Lugano statt, fantastisch gelegen am gleichnamigen grünen See und im milden Klima der Südalpen.
Hier teile ich nun einige der in Lugano fotografierten und im Workshop bearbeiteten Bilder. Die Definition von „Monochrom“ ist, wie bereits im Juni Beitrag dargestellt, nicht auf das „klassische“ Schwarz/Weiss beschränkt. Ich habe bei der Arbeit auch entdeckt, dass ja ganz unterschiedliche Mittel der Reduktion und Veränderung von Farbigkeit, Tonalität und Sättigung in Fotos eingesetzt werden können. So ist die Abgrenzung zwischen „rein“ monochromen Bildern in klassischem oder auch getontem Schwarz/Weiss und einer nur angehauchten Farbigkeit kaum spürbar. Aus diesem Grunde stelle ich in diesem Beitrag drei ganz unterschiedliche Interpretationen des Themas „Monochrom“ aus.
Spionage Roman
Der Streifzug rund um den Monte Bré in Lugano abseits der ausgetretenen Pfade bietet einige besondere Funde wie diese, die auch „Sichere Häuser“ und „Tote Briefkästen“ aus den Spionageromanen von John Le Carré sein könnten. Diese Atmosphäre wird durch das geheimnisvolle Leuchten der Bäume und die dunkle, gespenstische Tonalität unterstrichen.
Parking blues
In der Nähe des Ciani-Parks befindet sich eine 2007 von den Architekten Giraurdi Wettstein errichtete Parkhaus Ein- und Ausfahrt. Die moderne Architektur bildet einen schönen Kontrast zu den umliegenden Gebäuden. Die helle bläuliche Tonalität spiegelt passend die kühle Beton- und Metallarchitektur wider, obwohl die echten Farben viel kräftiger sind.
Nicht von dieser Welt
Ein weiterer interessanter Ort ist dieser Skaterpark zwischen dem Luganer Friedhof und dem „Stadio comunale di Cornaredo“, dem Heimstadion der Fußballmannschaft von Lugano. Die seltsame Tonalität der Betonstrukturen und des Himmels lässt es wie eine Szene von einem anderen Planeten erscheinen.
Architektur schafft für mich nicht nur einen Raum, der Menschen beschützt, sondern sie auch zum Träumen bringt.
Mario Botta, Schweizer Architekt *1943