Die Ankunft in Rodi lässt Tristesse aufkommen. Als ich an der Bushaltestelle aus dem Auto steige, zeigen selbst die Kühe unverhohlenes Desinteresse und wenden sich ab.

Die typischen Gebäude einer Gemeinde gehen zwar vom Leben Zeugnis, wirken aber andererseits einsam und verlassen, erzeugen Langeweile.

Was die Menschen hier wohl tun, was ist ihr Lebensinhalt, frage ich mich.
Sie, die hier Sonntags zum Gottesdienst in der frisch getünchten Kirche gehen, anschliessend in Bahnhofbuffet beim Bier die Gemeindeangelegenheiten diskutieren.
Arbeiten sie bei der Post oder dem Bahnhof, als Gemeindearbeiter auf dem Recyclinghof oder gar als Beamte in der Casa Communale?

Der Parkplatz bei der Bushaltestelle und die Bahnlinie stellen die Frage nach der Bestimmung und der Zukunft des Orts.

Was bleibt, ist ein Schicksal, bei dem allein das Ende fatal ist.
Abgesehen von dieser einzigen fatalen Unabwendbarkeit des Todes ist alles,
sei es Freude oder Glück, nichts als Freiheit.
Es bleibt eine Welt, in der der Mensch der einzige Herr ist

Albert Camus: Der Mythos des Sisyphos