Wenn ich durch die Altstadt von Mendrisio gehe, scheine ich in der Vergangenheit gefangen zu sein. Prächtige Palazzi mit Fresken, Vespas in Hinterhöfen und das Jugendstilkino lassen uns von der guten alten Zeit träumen.
Und doch stoße ich nur wenige Schritte von der Altstadt entfernt auf Spuren der Gegenwart in Form der Gebäude, die von dem wohl berühmtesten zeitgenössischen Künstler der Stadt, Mario Botta, entworfen wurden. Sein „Theater der Architektur“ in der Nachbarschaft der Architekturschule überzeugt mich in seiner massiven Kraft nur in Verbindung mit der Umgebung, der Chiesa dei Capuccini und dem hypermodernen Ospedale Regionale. Es markiert den Übergang in eine Zukunft, die sich in den Gebäuden für die Polizei und die Feuerwehr widerspiegelt. Diese beeindrucken in ihrer Farbigkeit und Geradlinigkeit, genau wie das Bürogebäude des Architekturbüros Botta.
In Mendrisio hat die Zukunft schon längst begonnen.
Ich habe versucht, die Hitze und die sommerliche, helle Atmosphäre in den Bildern zu vermitteln, indem ich helle Farben und eine High-Key Anmutung verwendet habe.
Die Bilder entstanden im Rahmen des TI-WS, der auch in diesem Jahr von FineartPix organisiert wurde.
Für mich bedeutet Architektur nicht nur, einen Raum zu schaffen, um Menschen zu schützen, sondern auch, sie zum Träumen zu bringen.
Mario Botta, Schweizer Architekt, *1943