In den letzten zwei Jahren war ich mehrmals auf Geschäftsreisen in der Wirtschaftshauptstadt Brasiliens. Es ist nicht wirklich ein touristischer Hotspot, vergleichbar etwa mit anderen Orten in Brasilien, in der Tat überspringen viele Touristen es, da viele andere Orte viel mehr zu bieten haben. Es gibt jedoch einige versteckte Juwelen, wie die skulpturale Architektur von Oscar Niemeyer im Ibirapuera Park oder das Kunstmuseum an der Paulista Avenue. Eine Andere Attraktion sind zweifelsohne die Grafittis, eigentliche Wandgemälde, wie im Bereich von „Beco do Batman“, Batmans Gasse. In dieser Gasse und in der Umgebung der Villa Madalena werden diese temporären Wandmalereien ständig erneuert und von lokalen Gemeindemitgliedern unterhalten. Sie unterscheiden sich deutlich von den Sprühereien, die in anderen Bereichen der Stadt zu finden sind. In Beco do Batman reichen die Gemälde von Darstellungen der natürlichen Schönheit Brasiliens über comicartige Szenen wie das Treffen von Pelé, Brasiliens Fußballheld, mit eben jenem Batman, bis hin zu psychedelischen Träumen von fliegenden Autos, kubistischen Schmetterlingen in Regenbogenfarben oder baumartigen menschlichen Kreaturen, die in Panik vor neuen Technologien und Invasionen ihrer Heimat fliehen.
Die Gemälde begannen mit einer Darstellung von Batman an einer der Wände in der Gegend und gaben dem Ort seinen Namen. Heute ist es einer der touristischen Orte mit vielen Bars, Kunstgalerien und dergleichen.
Graffiti siegt letztendlich über die richtige Kunst, weil es Teil Ihrer Stadt wird, es ist ein Werkzeug; „Ich treffe dich in dieser Kneipe, weißt du, die gegenüber der Wand mit dem Bild eines Affen, der eine Kettensäge hält.“ Ich meine, wie viel nützlicher kann ein Gemälde sein als das?
Banksy, Strassenkünstler, „Banging Your Head Against a Brick Wall“- Juni 2003