Diese Geschichte ist meine Vorbereitungsarbeit zum jährlichen Tessin Workshop. Leider hatte ich nur mein iPhone dabei…
An Pfingsten führen die Natur- und Vogelschutzvereine in meiner Region jährlich einen Sternmarsch durch. Dieses Jahr war das Ziel die Waldhütte in Remetschwil und wurde vom Natur- und Vogelschutzverein Rohrdorferberg veranstaltet. Der Verein Forstpferde aus dem nahen Tägerig hatte zu Informationszwecken ein ausgebildetes Forstpferd mitgebracht, welches uns an dieser Veranstaltung den schonenden Einsatz von Pferden bei der Forstarbeit näherbringen sollte.
Der Verein war ursprünglich einfach eine Gruppe von ca. 10 Personen, die sich im gemeinsamen Interesse für Zugpferde zusammengefunden hatte. Der Verein war im Frühling 2019 vom Förster angesprochen worden, mit der Idee, dass Holzrückepferde in einem Naturschutzgebiet eingesetzt könnten, anstatt der sonst üblichen schweren Motorfahrzeuge. Nach einer Besichtigung vor Ort vereinbarte man einen Einsatz im Herbst zu Versuchszwecken. Alle waren über das positive Resultat erstaunt und der Verein wurde gebeten, weiterhin Pflegemassnahmen in dem Schutzgebiet auszuführen. Nachdem dieser Einsatz überregional auf grosses Interesse gestossen war, wurde am 1. März 2020 wurde dann die Forstpferde Schweiz gegründet, die ihren Betrieb per 01. Juni 2020 aufnahm.
Für das Holzrücken werden bevorzugt die Noriker Kaltblutpferde eingesetzt. Dies sind mittelschwere, kräftige und ausdauernde Gebirgskaltblutpferde. Das Zuchtgebiet umfasst die Gebirgslagen der österreichischen und deutschen Alpen.
Bei der Vorführung war der Sepp als Pferdeführer im Einsatz. Zunächst wird der Wallach namens «Mohr» in den Wald zu den bereits gefällten Baustämmen geführt, und die Kette um den Baumstamm fixiert.
Das Interesse der Zuschauer ist gross, diese alte neue Art des Holztransports zu beobachten.
Das Pferd wird um die dichtstehenden Bäune geführt um den angehängten Stamm zur Strasse zu ziehen.
Natürlich gibt es auch hier Spuren, die die Bäume auf dem Boden hinterlassen.
Allerdings schafft auch offener Waldboden eine ökologische Nische. Und verglichen mit den Spuren schwerer Waldarbeitsfahrzeuge ist der Abdruck minimal. Auch nicht entastete Stämme schafft der stämmige Wallach einfach zur Waldstrasse.
Mohr scheint unermüdlich, während sein Hüter nach 90 Minuten eine Pause macht…
Das Äußere eines Pferdes hat etwas das ist gut für das Innere eines Menschen
Winston Churchill